COBIGA: Ein Biologischer Korridor verbindet zwei Regenwälder

Der Esquinas-Wald war früher mit der Fila Cruces (auch Fila Cal genannt), einem 1700 m hohen bewaldeten Bergkamm, verbunden. Heute wird der Wald durch landwirtschaftlich genutzte oder aufgelassene Weideflächen unterbrochen; in den so entstandenen „Waldinseln“ kommt es zu Artenverarmung. Seit 2010 unterstützt unser Verein die Tropenstation La Gamba bei der  Durchführung des Projekts COBIGA (Corredór Biológioco La Gamba) mit folgenden Zielen:

  • die Aufrechterhaltung der Artenvielfalt durch die Verbindung isolierter Waldflächen
  • die Reduktion des Treibhausgases CO2 durch langfristige Bindung in Biomasse 

Zur Erreichung dieser Ziele sind sowohl Landkäufe als auch Wiederbewaldungen erforderlich. Ab 2016 ist  die Tropenstation für das Projekt COBIGA allein verantwortlich. Spenden an den Verein Regenwald der Österreicher werden zweckgebunden an die Tropenstation weitergeleitet. Wir erhalten einen jährlichen Bericht über die Verwendung der Spenden.  Ausführliche Projektbeschreibung hier herunterladen.

Aufgrund verschiedener wirtschaftlicher, sozialer und politischer Entwicklungen kam es in den letzten Dekaden in den Tropen zu massiver Entwaldung, so auch in Costa Rica. Manche Standorte können einer natürlichen Sukzession überlassen werden, und innerhalb von einigen Jahrzehnten wächst auf natürliche Art und Weise wieder ein artenreicher Sekundärwald heran. Stark degradierte Standorte sind jedoch durch ein Fehlen von Samenbanken gekennzeichnet, eine natürliche Sukzession ist nur mehr teilweise oder gar nicht möglich. Auf diesen Standorten versucht die Tropenstation La Gamba zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Wien und der Universität für Bodenkultur sowie mit Hilfe von ortsansässigen Bauern Wiederbewaldungen und Waldrestauration durchzuführen. Mit selektierten einheimischen Baumarten wird versucht einen artenreichen Wald wieder herzustellen. Dabei werden über 100 verschiedene Baumarten aus der Golf Dulce Region, die in der Finca Modelo kultiviert werden, gepflanzt. 

Das Projekt COBIGA ist ein gemeinsames Unternehmen zwischen dem Verein Regenwald der Österreicher, Rainforest Luxemburg www.rainforest.lu und dem Verein zur Förderung der Tropenstation La Gamba (www.lagamba.at). Der Biologische Korridor COBIGA soll die Tieflandregenwälder des Golfo Dulce mit den Bergregenwäldern der Fila Cal oder Fila Cruces, einem Gebirgszug nördlich des Regenwald der Österreicher verbinden. Auf ausgesuchten Flächen werden Wiederbewaldungen mit einheimischen Baumarten durchgeführt und wissenschaftlich begleitet. Wir verfolgen dabei zwei Ziele: die Aufrechterhaltung der Artenvielfalt durch die Verbindung isolierter Waldflächen und die Reduktion des Treibhausgases CO2 durch langfristige Bindung in Biomasse. Die natürliche Fauna und Flora isolierter Waldinseln, die von landwirtschaftlichen Flächen umgeben sind, ist auf lange Sicht nicht überlebensfähig. Es kommt zu einer Artenverarmung; manche Arten sterben ganz aus.  Die Bildung von so genannten „biologischen Korridoren“ durch Wiederbewaldung ermöglicht einen genetischen Austausch von Pflanzen- und  Tierpopulationen zwischen dem Regenwald der Österreicher und isolierten Waldgebieten. Darüber hinaus bringt die Wiederbewaldung einen Zuwachs an gebundenem CO2 von fast 600 t pro Hektar, während bereits existierende, ausgewachsene Primärwälder etwa gleich viel CO2 abgeben, wie sie aufnehmen. Jeder gepflanzte Baum speichert im Lauf seines Lebens etwa 700 kg CO2