Wer durch den Regenwald streift, kennt sie: die kleinen grünen Straßen aus Blattstückchen, getragen von Tausenden rotbraunen Blattschneiderameisen (Atta). Doch kaum jemand weiß: Die Blätter selbst werden nicht gefressen! 🍃 Stattdessen zerkauen die Ameisen das Blattmaterial zu einem Brei – als Nährboden für einen Pilz, der mit dem Champignon verwandt ist. Dieser Pilz ist ihre eigentliche Nahrung. Blattschneiderameisen sind also: Pilzfarmer seit über 25 Millionen Jahren.
Ein einziges Nest kann sich auf über 50 m² Fläche erstrecken, bis zu 8 Meter tief in den Boden reichen, 2.500 Kammern umfassen – und von bis zu 3 Millionen Ameisen bewohnt sein! Pro Jahr verarbeiten solche Kolonien bis zu 2 Tonnen Blattmasse und bringen sie tief unter die Erde. Dabei entsteht fruchtbarer Boden – die Grundlage für neues Pflanzenwachstum. Kein Wunder, dass man sie zu Recht Ökosystem-Ingenieure nennt.
😕 Aber: Ihre Sammelleidenschaft hat Folgen. Auch auf unseren Wiederbewaldungsflächen rund um La Gamba machen die eifrigen Ernteprofis nicht halt – junge Bäume, frisch gepflanzt, sind besonders gefährdet. Beispielsweise kann nach nur einer Nacht ein ganzer Zitrusbaum kahlgefressen sein.
Um eine Lösung zu finden, die die Bäume schützt ohne den Ameisen zu schaden, haben Biologie-Studierende der Universität Wien ein spannendes Experiment gestartet:
💡 Die Idee: Blattschneiderameisen meiden ihren eigenen Müll – aus gutem Grund: Er könnte Krankheitserreger enthalten, die ihre Pilzgärten bedrohen. Also streuten die Studierenden Pilzgarten-Abfälle direkt auf die Ameisenstraßen.
🔬 Das Ergebnis: Die Ameisen wichen aus – der Verkehr brach ab! Eine einfache, aber geniale Methode, mit der Jungbäume geschützt werden können, ohne das empfindliche Gleichgewicht im Regenwald zu stören.
🌿 Fazit: Blattschneiderameisen sind essenziell für gesunden Regenwaldboden – doch Wiederbewaldung und Ameisen müssen gemeinsam funktionieren.
Als nächstes gilt es herauszufinden,
ob kolonieeigener oder -fremder Abfall besser wirkt, wie lange der Effekt anhält, und was genau die Ameisen abschreckt. Mit etwas Glück entsteht daraus bald eine einfach umsetzbare und naturnahe Schutzmaßnahme, die in Zukunft vielen Setzlingen das Überleben sichert.
💚 Großes Dankeschön an die engagierten Studierenden, die mit Neugier und Forschergeist eine naturnahe Lösung für unsere Wiederbewaldungsflächen gefunden hat!
PURA VIDA!



