Wofür wir uns einsetzen

Die Ziele des Vereins

Lebensraum für alle

Gemeinsam eine Chance

Weltweit gehen die natürlichen Lebensräume für Tiere und Pflanzen drastisch zurück. Böden trocknen aus, Trinkwasser Reserven neigen sich dem Ende zu, Nutzpflanzen werden nicht mehr ausreichend bestäubt und Restwälder werden schonungslos gefällt. Wir wollen diesem Raubbau an der Natur entgegenwirken und mit deiner Hilfe Tieren und Pflanzen im Südwesten Costa Ricas wieder eine Chance geben.
Unsere Aktivitäten beinhalten aber nicht nur Klimaschutz und Artenschutz, wir arbeiten eng mit der lokalen Bevölkerung zusammen und fördern Wissenschaft in der Region – denn nur gemeinsam können wir etwas verändern! Hilf uns zu helfen!

Der berühmte Rotaugenfrosch © Tropenstation La Gamba

Ein Biologischer Korridor verbindet zwei Nationalparks

Von der Pazifikküste bis in entlegene Bergregionen

Der Esquinas-Wald war früher mit der Fila Cruces (auch Fila Cal genannt), einem 1.700 m hohen bewaldeten Bergkamm, verbunden. Heute wird der Wald durch landwirtschaftlich genutzte oder aufgelassene Weideflächen unterbrochen; in den so entstandenen „Waldinseln“ kommt es zu Artenverarmung. Seit 2010 unterstützt unser Verein die Tropenstation La Gamba bei der  Durchführung des Projekts COBIGA (Corredór Biológioco La Gamba) mit folgenden Zielen:

  • die Aufrechterhaltung der Artenvielfalt durch die Verbindung isolierter Waldflächen
  • die Reduktion des Treibhausgases CO2 durch langfristige Bindung in Biomasse 
Blick auf die Fila Cruces © Dennis Kollarits
Die Finca Luis im La Gamba Tal

Zur Erreichung dieser Ziele sind sowohl Landkäufe als auch Wiederbewaldungen erforderlich. Seit 2016 ist die Tropenstation für das Projekt COBIGA allein verantwortlich. 

Spenden an den Regenwald der Österreicher werden zweckgebunden an die Tropenstation weitergeleitet. Wir erhalten einen jährlichen Bericht über die Verwendung der Spenden.

Artenschutz schützt alle Lebewesen

Nur ein ganzheitliches Ökosystem ist resilient

Im Jahr 1991 wurde der Esquinas-Regenwald offiziell als Nationalpark Piedras Blancas geschützt. Trotzdem gibt es immer noch Probleme mit Wilderei und illegalem Holzeinschlag in diesem Gebiet. Um dem entgegenzuwirken, unterstützen wir seit Juni 2003 die Arbeit von Parkwächtern, auch bekannt als „Guardaparques“, im Nationalpark Piedras Blancas. Derzeit finanzieren wir die Gehälter von zwei Parkwächtern sowie einer administrativen Kraft, die in den Nationalparkstationen in La Gamba und Río Bonito tätig sind.
Die Hauptaufgabe der „Guardaparques“ ist die Bekämpfung illegaler Aktivitäten im Regenwald wie Jagd, Holzeinschlag, Küstenfischerei, Verschmutzung der Flüsse, Goldwäscherei oder das Eindringen illegaler Siedler in den Regenwald. Darüber hinaus sind die Wildhüter für die Instandhaltung von Wegen, Gebäuden und Parkgrenzen sowie die Betreuung von Fotofallen zuständig. Ihr Einsatz ist entscheidend für den Schutz dieses wertvollen Ökosystems.

Stundenglas Baumfrosch © Christian Hartmann
Park Ranger bei der Arbeit

Das monatliche Bruttogehalt eines Wildhüters beträgt € 1.524 (CRC 861.190). Das Gehalt für eine adminstrative Kraft beträgt € 1.310 (CRC 740.379), inklusive Verwaltung durch die Fundación Corcovado, Zulagen, Sozial-, Kranken- und Unfallversicherung. Insgesamt benötigen wir pro Jahr für 2 Wildhüter und 1 administrative Kraft € 52.300. Wir benötigen dringend Ihre Hilfe, um den Regenwaldschutz zu gewährleisten.

Mit der Stiftung Corcovado verbindet uns seit 2003 eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit. Diese Umweltorganisation setzt sich vor allem für Projekte auf der Osa-Halbinsel ein und ist verantwortlich für die Anstellung unserer Wildhüter.

Ein besonders erfolgreiches Projekt konzentriert sich auf den Schutz der Meeresschildkröten an den Pazifikstränden der Osa-Halbinsel und im mittleren Pazifik. Hierbei werden Schildkröten markiert, biometrische Daten erfasst, die Eiablage überwacht und Nester von Volontär:innen betreut. Frisch geschlüpfte Schildkrötenbabys werden behutsam ins Meer entlassen, um sie in die Wildnis zurückzuführen.

Die Bemühungen richten sich vor allem auf das Punta Mala – Playa Hermosa Wildlife Reserve im zentralen Pazifik. Das Projekt zur Wiederherstellung einer gesunden Meeresschildkrötenpopulation finanziert sich durch Spenden für den Artenschutz.

Weitere Informationen: http://www.corcovadofoundation.org/sea-turtle-conservation/

Von 2010 bis 2014 haben wir mit insgesamt USD 53.000 die Arbeit der Organisation Yaguará unterstützt, deren Ziel es war, den Bestand der Wildkatzen im Süden Costa Ricas (Osa-Halbinsel, Regenwald der Ösgterreicher) durch gezielte Maßnahmen zu sichern. Mit unseren Spenden wurden Fotofallen und Sender-Halsbänder angekauft, Entschädigungen an Bauern gezahlt und Aufklärungsarbeit in Schulen und Gemeinden unterstützt.

Wir haben uns entschlossen, das Wildkatzenprogramm von Osa Conservation (http://osaconservation.org/category/wildcats/) zu unterstützen und Fotofallen anzuschaffen, die in der Umgebung der Esquinas Rainforest Lodge und der Tropenstation La Gamba aufgestellt werden. Der Vorteil ist, dass die Auswertung der Daten durch unsere Mitarbeiter:innen vor Ort erfolgen kann. Wir hoffen, laufend interessante und aufschlussreiche Fotos über die Säugetiere des österreichischen Regenwaldes veröffentlichen zu können.

Die Stiftung „Fundación para la Restauración de la Naturaleza“, betrieben vom privaten Tiergarten Zoo Ave bei San José, startete 1996 ein Zuchtprogramm für Rote Aras. Das Ziel war die Wiederansiedlung dieser fast ausgestorbenen Papageien in ihrem natürlichen Lebensraum. Der Nationalpark Piedras Blancas (Regenwald der Österreicher) wurde nach intensiver Suche als der geeignetste Ort für die Auswilderung der Aras ausgewählt. Der Verein schenkte der Stiftung ein 13 Hektar großes Grundstück nahe der Playa San Josecito am Golfo Dulce. Dort wurden Ende 1998 fünf Volieren, eine Feldküche und zwei einfache Fertighäuser für die Biolog:innen errichtet.

Die ersten Aras wurden bald dorthin gebracht, wo sie in den Volieren das Fliegen lernten und ihre Flugfähigkeiten wiedererlangten. Ihre Ernährung wurde nach und nach auf Wildfrüchte aus der Umgebung umgestellt, und ihr Sozialverhalten wurde von Zoolog:innen täglich beobachtet. Jedes Jahr wurde der Bestand um 10 bis 15 Aras erweitert.

Im November 2008 wurde der hundertste Ara freigelassen.  Das Projekt hat alle Erwartungen übertroffen. Ursprünglich wurde die Überlebenschance der freigelassenen Vögel auf 50 Prozent geschätzt, aber mehr als 80 Prozent der Aras haben das Leben in freier Wildbahn überlebt und haben zum Teil bereits für Nachwuchs gesorgt. Die Aras verlassen ihre Schlafplätze bei Sonnenaufgang, halten sich tagsüber in den Almendro-Bäumen entlang der Küste auf und kehren erst bei Sonnenuntergang wieder zurück. Die Vögel fliegen bis zum Río Esquinas im Norden und bis nach Golfito im Süden – eine Strecke von 20 Kilometern. Die Wildhüter der Nationalparkverwaltung bringen regelmäßig beschlagnahmte Sittiche und Papageien in die Auswilderungsstation.

Zwischen 1998 und 2000 wurden ein Ozelot und mehrere Margays (Baumozelot) von der Wildkatzenorganisation Pro Felis ausgewildert. Aber auch beschlagnahmte Kapuzineraffen, Nasenbären, Waschbären, Kaimane und Schildkröten fanden im Regenwald der Österreicher ein neues Zuhause. Der Regenwald der Österreicher unterstützte die Auswilderungsprojekte von 1998 bis 2008 mit mehr als USD 50.000. 

Unterstützung der lokalen Bevölkerung

Vom Wilderer zum Naturführer, vom Holzfäller zum Gärtner

Die Ortschaft La Gamba, in unmittelbarer Nähe des Nationalparks Piedras Blancas (Regenwald der Österreicher), wurde um 1950 als soziales Umsiedlungsprojekt des staatlichen Instituto Desarollo Agrario (IDA) in den Zeiten des „Bananenbooms“ gegründet. Heute leben im Dorf ca. 400 Menschen aus in etwa 70 Familien, von welchen viele keinen Grundschulabschluss haben, und nur wenige eine weiterführende Schule besuchten. Politisch gehört La Gamba zum Distrikt Golfito. Hauptprobleme der Gemeinschaft sind hohe Arbeitslosigkeit durch mangelnde Bildung, Kriminalität und Drogen, Wilderei, fehlende öffentliche Verkehrsmittel, niedriger Lebensstandard, Hygiene (Abwasserentsorgung) und Überschwemmungen. Viele Einwohner müssen zu ihren Arbeitsplätzen täglich weitere Strecken pendeln. In La Gamba sind die Esquinas Rainforest Lodge und die Tropenstation La Gamba (zusammen bis zu 30 Arbeitsplätze) die wichtigsten Arbeitgeber.

Ein zehnjähriges Projekt der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) von 1995 bis 2005 hatte zum Ziel, La Gamba zu einer eigenständigen Gemeinde zu entwickeln und die soziale, wirtschaftliche und ökologische Notlage zu beheben. Die wichtigsten Komponenten waren Selbstverwaltung, nachhaltiges Wirtschaften und die Gründung von selbstständigen Kleinunternehmen. Ein Demokratisierungsprozess sollte stattfinden, um allen Bewohnern ein Mitspracherecht bei Gemeindeprojekten zu geben. Die Asociación Probienestar de La Gamba (ASOPROBI) ist das erste demokratisch gewählte Gemeindekomitee mit Abteilungen für Landwirtschaft, Gesundheit, Sicherheit, Bildung, Straßen, Jugend, Sport und Wasser. Noch heute existieren diese Institutionen zum Wohle der Einwohner.

Als das Entwicklungshilfeprojekt der Republik Österreich 2005 auslief, gründete die Esquinas Rainforest Lodge den „La Gamba Fond“ mit dem Ziel, den Lebensstandard der Bevölkerung durch die Unterstützung von Gemeindeprojekten zu verbessern. Die ursprüngliche Einlage von USD 200.000 stammte aus dem Verkauf der Esquinas Rainforest Lodge. Seit 2005 hat der Verein Regenwald der Österreicher weitere USD 22.000 beigesteuert. Die Projekte werden von den Gemeindekomitees eingereicht und von Vertreter*innen der Esquinas Rainforest Lodge, Regenwald der Österreicher und der Tropenstation La Gamba begutachte. Bevorzugt werden Projekte bewilligt, die der gesamten Gemeinde zugutekommen; weder Einzelprojekte noch Kredite werden aus dem Fond finanziert. Die Projekte werden von den einzelnen Komitees durchgeführt, die auch für die finanzielle Abwicklung und Buchhaltung verantwortlich sind.

Bis 2005 erreichten nur 50 % des Trinkwassers das Zentrum von La Gamba, und der Wasserdruck war wegen undichter Wasserleitungen und Tanks sehr niedrig. Das erste große Projekt des La Gamba Fonds war die Erneuerung der Wasserversorgung für 62 Häuser im Dorfzentrum. Neue Quellen wurden gefasst, neue Zisternen gebaut und defekte Leitungen ersetzt.
Weitere Projekte seit 2005 waren die Renovierung der Grundschule, des Gemeindesaals und der Gesundheitsstation, der Bau eines überdachten Kinderspielplatzes, der Bau einer Polizeistation und die Pflanzung von Bäumen auf der Finca Amable. Ende 2013 waren die Mittel des La Gamba Fonds aufgebraucht.

Ephraim Camacho hat sich das Gitarrenspiel selbt beigebracht © Kerstin Friesenbichler

Begreifen schützt

Wissenschaft für den Naturschutz

Die Tropenstation La Gamba ist eine Forschungs-, Lehr- und Weiterbildungsinstitution der Universität Wien am Rande des Regenwaldes der Österreicher in Costa Rica. In einem der artenreichsten Tieflandregenwälder Mittelamerikas gelegen, bietet sie als weltweit einzige Tropenforschungsstation unter deutschsprachiger Leitung ideale Voraussetzungen für Feldforschungen, Kurse und Seminare.

Sie ermöglicht Untersuchungen zur Biodiversität und zur Funktionsweise ganzer Ökosysteme, wobei ein besonderes Augenmerk biotischen Interaktionen, z.B. zwischen Pflanzen und Tieren, oder ungewöhnlichen Fortpflanzungssystemen gilt. Der Stationsgarten und die Wiederbewaldungsflächen des Projekts COBGIA bieten zudem die Möglichkeit für kontrollierte experimentelle Untersuchungen unter naturnahen Bedingungen.

Der Verein Regenwald der Österreicher ist enger Kooperationspartner der Tropenstation La Gamba und fördert zudem jährlich ambitionierte Jungforscher:innen bei Ihren wissenschaftlichen Erhebungen.

Alle Informationen rund um die Station und zu Stipendien sind unter www.lagamba.at zu finden.

Forschung im tropischen Regenwald © Christian Komposch