Unterstützung der lokalen Bevölkerung

Vom Wilderer zum Naturführer, vom Holzfäller zum Gärtner

Die Ortschaft La Gamba, in unmittelbarer Nähe des Nationalparks Piedras Blancas (Regenwald der Österreicher), wurde um 1950 als soziales Umsiedlungsprojekt des staatlichen Instituto Desarollo Agrario (IDA) in den Zeiten des „Bananenbooms“ gegründet. Heute leben im Dorf ca. 400 Menschen aus in etwa 70 Familien, von welchen viele keinen Grundschulabschluss haben, und nur wenige eine weiterführende Schule besuchten. Politisch gehört La Gamba zum Distrikt Golfito. Hauptprobleme der Gemeinschaft sind hohe Arbeitslosigkeit durch mangelnde Bildung, Kriminalität und Drogen, Wilderei, fehlende öffentliche Verkehrsmittel, niedriger Lebensstandard, Hygiene (Abwasserentsorgung) und Überschwemmungen. Viele Einwohner müssen zu ihren Arbeitsplätzen täglich weitere Strecken pendeln (z.B. Golfito – Deposito Libre). In La Gamba sind die Esquinas Rainforest Lodge und die Tropenstation La Gamba (zusammen bis zu 30 Arbeitsplätze) die wichtigsten Arbeitgeber.

Ein zehnjähriges Projekt der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) von 1995 bis 2005 hatte zum Ziel, La Gamba zu einer eigenständigen Gemeinde zu entwickeln und die soziale, wirtschaftliche und ökologische Notlage zu beheben. Die wichtigsten Komponenten waren Selbstverwaltung, nachhaltiges Wirtschaften und die Gründung von selbstständigen Kleinunternehmen. Ein Demokratisierungsprozess sollte stattfinden, um allen Bewohnern ein Mitspracherecht bei Gemeindeprojekten zu geben. Die Asociación Probienestar de La Gamba (ASOPROBI) ist das erste demokratisch gewählte Gemeindekomitee mit Abteilungen für Landwirtschaft, Gesundheit, Sicherheit, Bildung, Straßen, Jugend, Sport und Wasser. Noch heute existieren diese Institutionen zum Wohle der Einwohner.

Als das Entwicklungshilfeprojekt der Republik Österreich 2005 auslief, gründete die Esquinas Rainforest Lodge den „La Gamba Fond“ mit dem Ziel, den Lebensstandard der Bevölkerung durch die Unterstützung von Gemeindeprojekten zu verbessern. Die ursprüngliche Einlage von USD 200.000 stammte aus dem Verkauf der Esquinas Rainforest Lodge. Seit 2005 hat der Verein Regenwald der Österreicher weitere USD 22.000 beigesteuert. Die Projekte werden von den Gemeindekomitees eingereicht und von Vertreter*innen der Esquinas Rainforest Lodge, Regenwald der Österreicher und der Tropenstation La Gamba begutachte. Bevorzugt werden Projekte bewilligt, die der gesamten Gemeinde zugutekommen; weder Einzelprojekte noch Kredite werden aus dem Fond finanziert. Die Projekte werden von den einzelnen Komitees durchgeführt, die auch für die finanzielle Abwicklung und Buchhaltung verantwortlich sind.

Bis 2005 erreichten nur 50 % des Trinkwassers das Zentrum von La Gamba, und der Wasserdruck war wegen undichter Wasserleitungen und Tanks sehr niedrig. Das erste große Projekt des La Gamba Fonds war die Erneuerung der Wasserversorgung für 62 Häuser im Dorfzentrum. Neue Quellen wurden gefasst, neue Zisternen gebaut und defekte Leitungen ersetzt.
Weitere Projekte seit 2005 waren die Renovierung der Grundschule, des Gemeindesaals und der Gesundheitsstation, der Bau eines überdachten Kinderspielplatzes, der Bau einer Polizeistation und die Pflanzung von Bäumen auf der Finca Amable. Ende 2013 waren die Mittel des La Gamba Fonds aufgebraucht.